SKACH BEI DEN VIENNA AWARDS Die junge Modeschöpferin mit Hang zur Wissenschaft war Tycho Brahe auf der Spur.

Mode mit Botschaft: Stoffe, Farben, Design - Sophie Skach überlässt als Mathematikerin nichts dem Zufall.
Mode mit Botschaft: Stoffe, Farben, Design – Sophie Skach überlässt als Mathematikerin nichts dem Zufall.

Für Sophie Skach ist der Anspruch an die Mode ein intellektueller. Mit einer Ausbildung in technischer Mathematik, Herrenmode und Strickdesign arbeitet sie daran, wissenschaftliche Konzepte in die Erstellung von Kollektionen einzubinden. Die Kollektion für die Vienna Awards – der bedeutendsten Modegala Österreichs – ist gleichsam eine Reminiszenz an Tycho Brahe (1546-1604), der, wie sie meint, „der letzte Astronom ohne Fernrohr, aber der erste der eine Supernova beobachtete“. Und er sei der einzige mit Silbernase gewesen. Die brauchte Brahe, weil er die Nasenspitze im Degenzweikampf einbüßte. Egal. Viel wichtiger ist: Sophie Skachs Kollektion war ein Highlight der in der Nationalbibliothek stattgefundenen Galanacht. Mathematische Präzision und die Fähigkeit quer zu vernetzen, zeichneten nicht nur Brahe aus, sondern können auch Sophie Skach zugesprochen werden. In ihrer Mode verarbeitet sie nicht nur ihre Fertigkeit als Mathematikerin, sondern auch jene der Mode- und Stickdesignerin. So finden sich im Gewebe eingearbeitete und auf Kleidungsstücke applizierte Glasfasern, die mit LED´s kontrolliert aufleuchten und an jene Sternenexplosion erinnern, die Brahe beschrieb und als neuen Stern bezeichnete. Damit ist die im Rahmen der Vienna Awards präsentierte Kollektion eine Ode an des Begriffes der naturwissenschaftlichen „Enlightenment“.

QUERDENKERIN

Das JMB Fashion Team war wiederum Begleiter dieser aufsehenerregenden Männer-Kollektion, die auch für die Fachkräfte in Rohr eine Herausforderung darstellen. Der Erfolg der Zusammenarbeit zwischen Sophie Skach und dem JMB Fashion Team beruht auf dem gemeinsamen „Selbstverständnis“, dem Nichtgesagten, weil es dank der Kompetenz und des Qualitätsstrebens der Mitarbeiter in Rohr gar nicht notwendig ist, weiß Skach. „Eine besondere Verbindung, die auf hoher Wertschätzung beruht“, so die Designerin mit Hand zur Naturwissenschaft.

Die in London lebende Designerin schätzt das offene Verhältnis, die ehrlichen Feedbacks, und die Nachhaltigkeit, die mitschwingt, wenn das JMB Fashion Team Hand anlegt. Sophie Skach: „Ein Luxushandwerk. Schön, dass es in Österreich so etwas noch gibt.“ Roman Schmidt 